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Natur- Gewässer u. Landschaftsschutz

Aufgrund der Vielzahl von Maßnahmen geben wir allen Interessierten einen Querschnitt in die drei großen Themenbereiche. Eine Fortschreibung wird stetig durchgeführt. 

 

Von September 2019 bis April 2020 erfolgte die Renaturierung des Wembachs östlich der Ortslage Reinheim durch den Wasserverband Gersprenzgebiet. Die Plangenehmigung durch die Untere Wasserbehörde liegt bereits seit 18.11.2016 vor, die Ausführung war allerdings abhängig von verschiedenen Faktoren wie z. b. Wasserhaltung, Natur- und Artenschutz oder Belange der Erhaltung des Fischbestandes. Im Rahmen der Genehmigung wurde auch die Aufwertung des Langen Grabens mit dem angrenzenden Auenbereich überplant. Dies könnte im Rahmen von Ausgleichsmaßnahmen durch die Stadt in den kommenden Jahren realisiert werden. Auch im westlichen Gemarkungsbereich der Stadt Reinheim gibt es Bestrebungen zur Renaturierung des Wembaches. Dieser Bereich wurde in das Projekt „100 wilde Bäche“ des Landes Hessen aufgenommen. Im Auftrag des Wasserverbandes werden zurzeit Vorplanungen durchgeführt. Überhaupt wird im Rahmen des Wege und Gewässerplanes im Flurbereinigungsgebiet die Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen geprüft. Wir haben uns in diesem Zusammenhang insbesondere gegen den asphaltierten Ausbau von Hauptverbindungswegen und für die Ausweisung von Gewässerschonstreifen ausgesprochen.

 

 

Der Biber ist mit inzwischen ca. 10 Revieren im Stadtgebiet wieder heimisch geworden. Während er im Bereich der Gersprenz und im Reinheimer Teich relativ unproblematisch ist, bestehen im Bereich der Nebengewässer Nutzungskonflikte. Zum einen staut er landwirtschaftliche Flächen auf, im Bereich der Freizeitanlagen im Dilsbachtal gibt es Probleme mit den angrenzenden Tennisanlagen und den Anlagen des Angelvereins. Westlich der Kläranlage hatte der Biber den Dilsbach über einen Kanal in die Kläranlage umgeleitet. Hier fanden und finden zahlreiche Termine und Gespräche mit den Betroffenen und Naturschutzbehörden statt, und es wurden durch den Bauhof Abflussleitungen in Biberdämme eingearbeitet und Sicherungsmaßnahmen ausgeführt.

 

Mit der Pflegegemeinschaft Reinheim werden die bestehenden Hecken, Ausgleichsmaßnahmen, Gräben, Streuobstwiesen und extensives Grünland gepflegt. Wegraine, Gräben, Lärmschutzwälle und Gewässerufer werden durch Auftragsunternehmen gemäht. Jedes Jahr steht die Unterhaltung der Grabensysteme an. Vor der Räumung von Gräben und Durchlässen sowie bei Arbeiten an Gewässern sind Naturschutz- und Belange der Wasserhaltung zu prüfen. Die Arbeiten werden durch den Bauhof oder beauftragte Unternehmen durchgeführt.

 

Für die Streuobstwiesen wurden neue Nutzungs- bzw. Pflegevereinbarungen erarbeitet und mit Vereinen und Privatpersonen geschlossen. Die Streuobstbestände werden neben der Pflege ergänzt und abgängige Bäume durch neue ersetzt. Jährlich wird eine Obstbaumaktion (Ankauf, Ausgabe und Förderung von Hochstamm-Obstbäumen) durchgeführt. Im Laufe der Jahre wurden über die Obstbaumaktion bisher mehr als 1000 Hochstamm Obstbäume in Reinheim gepflanzt. Hierfür und zur Pflege extensiver Grünlandflächen wurden HELP und HALM- Verträge abgeschlossen.

 

Die Verpachtung der Landwirtschaftlichen Grundstücke, Gewässer, sowie des allgemeinen unbebauten Grundbesitzes erfolgt ebenfalls seit 2010 durch das Umweltamt. Mit dem Gewässerschutz und Angelverein Reinheim und dem Angelverein Wasserrose Spachbrücken wurden neue Fischereipachtverträge geschlossen. Zukünftig wird die Beweidung extensiver Grünlandflächen vorrangig zu betrachten sein. Hier wurden uns verschiedene Flächen verpachtet bzw. zur Nutzung hauptsächlich zur extensivierten Beweidung überlassen.

 

Am Reinheimer Teich ist die Verlegung des westlichen Rundweges geplant. Hierzu wurde ein Antrag beim Landkreis Darmstadt Dieburg auf Förderung gestellt. Die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises hatte ersatzweise mitgeteilt, dass sie die Maßnahme aus Mitteln der Ausgleichsabgabe fördern möchte. Für den Erhalt der Teichscheune wurden mehrere Förderanträge gestellt. Mittel wurden bewilligt und Arbeiten im Zeitraum zwischen Dezember 2019 und März 2020 durchgeführt. Im Moment ist ca. ein Viertel der Scheune restauriert. Eine Fortführung der Arbeiten wird derzeit geprüft. Die Naturschutzscheune mit dem umliegenden Gelände wurde im Jahre 2005 dem Nabu und der HGON zur Verfügung gestellt. Mittlerweile fanden zahlreiche Veranstaltungen und Ausstellungen statt. Im Bereich um den Reinheimer Teich konnten mit Ausgleichsmitteln über die Flurbereinigung Grundstücke erworben werden. Unter Mitarbeit in den Pflegeplänen für das Naturschutzgebiet und das angrenzenden FFH-Gebiet fanden und finden hier durch Extensivierungen, Beweidung, die Anlage von Flachwassermulden und Renaturierungen, Aufwertungen statt. Besonderem Augenmerk gilt in diesem Bereich selbstverständlich dem Artenschutz, wie zum Beispiel der Europäischen Sumpfschildkröte (Schaffung von Eiablageflächen), dem Storch (2018 15 Brutpaare) der Rohrweihe, Schlammpeitzger und Bitterling.

 

Die Stadt Reinheim ist Mitglied im Wasserverband Gersprenzgebiet für die Gewässer Gersprenz, Wembach, Hirschbach und Langer Graben. Zur Unterhaltung der Gewässer ist eine enge Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung des Verbandes notwendig. Im Zuge von Ausgleichsplanungen wird eine ca. 3 ha große Fläche südlich des Reinheimer Teiches extensiviert. Insbesondere ist ein großflächiges Beweidungsprojekt geplant. Nördlich des Teiches gibt es Vorplanungen zur Errichtung eines neuen Grabens, der neben naturschutzfachlichen und Artenschutzaspekten auch der kontrollierten Abführung von Anstauungen durch Biber dienen soll.

 

Mit Landwirten, der Jägerschaft und Naturschutzverbänden gab es im Frühjahr 2020 einen Gesprächstermin mit Vortrag zum Aubi-Blühstreifenprojekt. Die Stadt Reinheim beteiligt sich an diesen Möglichkeiten zur Errichtung von Blühstreifen in der Feldgemarkung. Im Rahmen von Ausgleichsmaßnahmen und der Flurbereinigung wurden auch Lerchenfenster in ackerbaulich genutzten Bereichen angelegt. Belange der Waldwirtschaft werden mit dem Forstamt Dieburg und der Revierförsterei Groß-Bieberau erörtert. Hierzu zählt unter anderem auch die Erhaltung und Pflege der Orchideenstandorte im Wald.

 

Umweltpatenschaften

Die Zunahme des "wilden Mülls" in der Landschaft und im innerstädtischen Bereich ist leider auch in Reinheim zu verzeichnen. Manchmal achtlos, aber auch oftmals bewusst, wird Müll in der Natur entsorgt. In erster Linie wird das Einsammeln und fachgerechte Entsorgen vom Bauhof übernommen. Begeistert sind wir über die Vielzahl ehrenamtlicher Helfer, hier wird ein Engagement gezeigt welches nicht selbstverständlich ist. Weitere Umweltpaten sind stets willkommen. Sie erhalten von uns eine schriftliche Bestätigung inkl. Versicherungsschutz, außerdem unterstützt Sie die Stadt Reinheim gemeinsam mit dem ZAW mit Müllsäcken, Handschuhen und Warnwesten.